Anne Clark, 18.08.2022 Passionskirche, Berlin

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First Together Tour – Concert.

Was für ein Konzert ! ..stop – das kann man so nicht schreiben. Was die ca. 500 Zuschauer erleben durften, kam einer MESSE, einem Gottesdienst gleich.
Wenn Nick Cave der Meister der Melancholie ist, so ist Anne Clark eindeutig die Königin der Melancholie.
Die Band fängt an zu spielen..leise…Anne kommt als letzte auf die Bühne und die Passionskirche steht Kopf.
Anne setzt sich auf einen Barhocker ans Mikrophon und es beginnt eine unglaubliche Reise voller Tiefe und Emotionen.
Moll – Anne und ihrer 5 unbeschreiblichen musikalisch perfekten Mitstreiter zeigen dem Publikum, dass Moll mit allen Instrumenten – inklusive Schlagzeug – zu bewerkstelligen ist.
Sie müssen all die Facetten nicht mehr ausloten, Sie haben sie verinnerlicht und perfektioniert.
Mein Sichtfeld zur Bühne erlaubt mir hauptsächlich Anne, den Schlagzeuger Sven von Samson und den unglaublichen Gitarristen Jeff Aug zu sehen.
Während Anne aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr auf der Bühne unterwegs sein kann, erledigt der Gitarrist des gleich mal für sie mit.
Die Frau (also meine) meint, er, der Typ, spielt sein eigenes Heavy Metal Konzert, für mich spielt er ein Punk/Hardcore Konzert.
Mit unglaublicher Dynamik bearbeitet er seine elektrische Akkustikgitarre. Seine Körpersprache und die Intensität, mit er arbeitet, stecken an. Es ist die Kraft, die aus der, wenn auch in Moll gespielten, Musik kommt, die ich ebenso empfinde wie er. Mich macht sie nicht traurig sondern füttert mich mit ehrlichen tiefgehenden und ergreifenden Melodien, die man nicht vergisst. Melodien die mal leise mal laut und egal wie, immer in Moll sind. Die Musik füllt nicht nur einen Raum, eine Kirche, sie füllt Seelen. Anne Clark ist ihr eigenes Universum. Die Musiker um sie herum schaffen den Klangteppich, den Anne, die Poetin, mit ihrem Sprechgesang perfektioniert. Sie ist das Original. Vor 40 Jahren veröffentlichte die Engländerin ihr erstes Album, 2021 das bisher letzte und sie steht auf der Bühne heute wie damals, wirkt zeitlos und authentisch.
Die Punkrock Attitude „kein Merch, keine Poster, keine Platten, kein gar nix“ inklusive.
Denn so, Kinder, war des damals! Es ging um Aussagen, Gefühle und Musik, nicht darum, sich so schnell und teuer wie nur irgendwie möglich zu verkaufen.
Und genau darum geht es Ihr wohl heute noch.
ich bin dankbar dieses Konzert gesehen, gehört und erlebt zu haben, sehr dankbar!

in Demut, Der Thom

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